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SPUREN – St. Ingbert KARTE
Hinweis: Die in Klammern gesetzte rote Zahl in der Beschreibung dient der Standortidentifizierung auf der verlinkten Karte.
In der Südecke des Alten Friedhofs in St. Ingbert steht ein heute wenig bekanntes Denkmal (55a), das an die in den St. Ingberter Lazaretten 1870/71 Verstorbenen erinnert (1). Dr. Wolfgang Krämer zufolge wurden 1870 in fünf St. Ingberter Spitälern insgesamt 376 verwundete und kranke Soldaten beider Seiten gepflegt (2). Der von einer Victoria-Statue bekrönte Obelisk auf gestuftem Sockel steht wenige Meter vor der alten Friedhofskapelle und trägt auf der Vorderseite die folgende Beschriftung:
»Zum vom
Hilfsvereine u. Auf den beiden Seitenflächen werden die Namen der verstorbenen 27 deutschen Soldaten mit ihrer jeweiligen Verbands- bzw. Einheitszugehörigkeit genannt – leider jedoch ohne Angabe der Verwundungs- u. Sterbedaten. Dennoch kann mit Hilfe u. a. der Verlustlisten bei den nachfolgend aufgeführten Männern als Datum der Verwundung der 6. August 1870 nachgewiesen werden. Jos.
Breuer, S. 12. I. R. »Gren. Joseph Breuer, Laz. St. Ingbert.« Carl
Buschmann, Gef. 40. I. R. »Füs. Carl Buschmann aus St. Vith, S. v. beide Beine.« Eine weitere Erwähnung findet sich als Ergänzung der Verlustlisten Nr. 6, 10, 11, 29 und 77 in der Verlustliste Nr. 138 (5): »Füs. Carl Buschmann, Hospital St. Ingbert.« In der bei Heinrich Gisevius (6) abgedruckten namentlichen Verlustliste des Füsilier-Regiments Nr. 40 wird C. Buschmann als Gefreiter unter der lfd. Nr. 370 der Verluste infolge der Kämpfe vom 6. August 1870 mit folgenden Angaben geführt: »Gefr. Carl Buschmann aus St. Vith, S. v. durch beide Beine. Am 1. September gest.« Joh.
Joneit, S. 48. I. R. »Gren. Joh. Joneit aus Zaarde, Kr. Memel, V. an den Wunden gestorben.« Paul
Mendel, S. 48. I. R. »Gren. Paul Mendel aus Potsdam, Kreis Ober-Barnim S. v. Schüsse i. d. Füße. Laz. St. Ingbert.« Als Nachtrag und Berichtigung zur Verlustliste Nr. 10 wird er in der Verlustliste Nr. 55 (9) als verstorben geführt: »Gren. Paul Mendel aus Potsdam, Kr. Ober-Barnim. S. v. 2 S. i. d.Füße. Im Res. Laz. zu Potsdam am 27. August 1870 gest.« Gottfr.
Nikels, S. 12. I. R. »Füs. Gottfried Nickels aus Caden, Kr. Cottbus. S. v. 2 S. d. d. Fuß.« In der Verlustliste Nr. 111 (11): erschien ein Nachtrag zu den VL 7, 16 und 24, in dem er jedoch als Angehöriger der 8. Compagnie des 2. Brandenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 12 geführt wird. Hier wird im Übrigen auch ein Lazarett in Berlin als Aufenthaltsort genannt. »Gefr. Gottl. (Gottfr.) Nickels, Vereinslaz. Barnimstraße 10 in Berlin.« Osk.
v. Ostrofski II, Lieut. 77. I. R. »Sec. Lieut. Oscar v. Ostrowski II. S. v. 2 Schüsse im Oberschenkel.« In der Verlustliste Nr. 11 (13) wird er ergänzend als Angehöriger der 9. Compagnie und als im Lazarett Saarbrücken (!) verstorben geführt: »Sec. Lt. v. Ostrowski II aus Lübnitz, Kreis Brandenburg. S. v. S. i. r. u. l. Oberschenkel. Im Lazarett Saarbrücken am 9. August gestorben.« Friedr.
Herrm. Paulik, S. 12. I. R. »Gren. Friedr. Karl Paulick aus Berlin. T.« Jul.
Rudolph, S. 48. I. R. »Musk. Julius Rudolph aus Falbendorf, Kr. Lübben. L. v. Laz. St. Ingbert.« In einem Nachtrag zu den Verlustlisten Nr. 9, 10, 21 u. 23 in der Verlustliste Nr. 116 (16) wird konkretisiert: »Musk. Jul. Rudolph. S. d. d. l. Gesäßmuskel.« Alb.
Ed. Herrm. Schlinger, Feldw. 77. I. R. »Feldw. Hermann Schlinger aus Berlin. S. v. S. i. l. Oberschenkel.« Emil
Gst. Ad. Schmidt, U. Off. 48. I. R. »Unteroff. Emil Adolph Gustav Schmidt aus Lebus. L. v.« Bernh.
Schneider, S. 39. I. R. »Füs. Bernhard Schneider aus Cöln. S. v. S. Durch beide Backen. Laz. Saarbrücken.« Der zweite Eintrag findet sich in der Verlustliste Nr. 85 (20) in Form einer Berichtigung zur Verlustliste Nr. 17: »Füs. Bernhard Schneider aus Cöln. Am 2. September im Laz. Ingbert gest.« August Schultz, S. 12. I. R. A. Schultz ist eingetragen in der Verlustliste Nr. 111 (21), in einem Nachtrag zu den Verlustlisten Nr. 7, 16 und 24, als Angehöriger der 12. Compagnie des 2. Brandenburgischen Grenadier-Regiments Nr. 12: »Füs. August Schulz aus Wallersdorf. Laz. St. Ingbert.« Fried. Strömel, S. 48. I. R. F. Strömel wird in der Verlustliste Nr. 10 (22) unter dem Namen »Straemel« als Angehöriger der 8. Compagnie des 5. Brandenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 48 geführt: »Musk. Friedr. Straemel aus Königsberg. L. v. Laz. St. Ingbert.« Emil
Reinh. Völker, U. Off. 77. I. R. »Unteroff. Heinrich Voelker aus Labischin Schubin, Kr. Bromberg. L. v. S. d. d. Bein. Laz. Saarbrücken.« Ernst
Winkelmann, S. 48. I. R. »Gefr. Ernst Samuel Winkelmann aus Schönfeld, Kr. Friedeberg. L. v. Laz. St. Ingbert am 10. August gestorben.« Christ.
Zander, S. 40. I. R. »Füs. Christian Zander aus Nieder-Aussem. S. v. S. i. Bein. Laz. Saarbrücken.« In der bei Heinrich Gisevius (26) abgedruckten namentlichen Verlustliste des Füsilier-Regiments Nr. 40 wird Zander unter der lfd. Nr. 178 der Verluste infolge der Kämpfe vom 6. August 1870 mit folgenden Angaben geführt: »Christian Zander aus Mülheim, s. v. im rechten Bein. Am 12. September gest.« Friedr.
Ernst Zeidler, U. Off. 48. I. R. »Unteroff. Friedr. Ernst Zeidler aus Redach, Kr. Sternberg. L. v. S. im Schenkel. Laz. St. Ingbert.« Entgegen der Widmung für »Deutsche Krieger« auf der Vorderseite, nennt die Rückseite des Denkmals zusätzlich auch die Namen von drei Pflegerinnen sowie die Namen von 18 verstorbenen französischen Soldaten, ohne jedoch deren militärische Zugehörigkeit oder Verwundungs- bzw. Sterbedaten anzugeben.(28) Dr. Krämer zufolge wurde das Denkmal über den Gräbern der auf dem Obelisken Genannten errichtet (29), wobei die Gräber selbst nicht (mehr) erkennbar oder gekennzeichnet sind. |
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1) Dank an Dominik Sand für den Hinweis im April 2022 auf das bislang nicht
berücksichtigte Denkmal. |
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