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In Völklingen bzw. im heutigen Ortsteil Völklingen-Fürstenhausen finden sich ebenfalls noch Denkmäler, die in unmittelbarem Zusammenhang stehen mit den Ereignissen im Sommer 1870 bei Sarbrücken und Spichern.

Hinweis: Die in Klammern gesetzten roten Zahlen in der Beschreibung des jeweiligen Denkmals dienen der Standortidentifizierung auf den verlinkten Karten.

 

Völklingen     KARTE

Da ist zunächst das Denkmal für die Kriege 1866 und 1870/71 in der Kleinschen Anlage an der Kühlweinstraße in Völklingen (51a). Der Inschrift auf der Frontseite nach wurde das Denkmal vom Kriegerverein Völklingen seinen im Deutschen Krieg von 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 gefallenen Kameraden gewidmet.

In einem Feld am Sockel des Denkmals werden 13 Namen genannt, von denen zwei sicher mit den Ereignissen im Sommer 1870 in Zusammenhang stehen: J. Bohn und F. Wunn.

Für Johann Bohnso der ausgeschriebene Namegibt es einen Eintrag in der Verlustliste Nr. 11 (1). Hier wird er als Angehöriger der 6. Compagnie, Füsilier-Regiment No. 40 am 6. August 1870 mit folgenden Angaben geführt:

»Füs. Johann Bohn aus Ober-Völklingen. Verm.«

Er wird aber lediglich als vermisst gemeldetein weiterer Eintrag zu ihm mit einer korrigierten Statusmeldung existiert in den Verlustlisten nicht.

Sein Name findet sich auch in der bei Heinrich Gisevius abgedruckten Verlustliste des Füsilier-Regiments No. 40 für den 6. August 1870 (2). Auch hier wird er als vermisst geführt, wobei der Vorname jedoch mit »Jak.«, also Jakob, angegeben wird!

Vermutlich befand Bohn sich unter den Verwundeten dieses Tages und kehrte nicht mehr zum Regiment zurück. Im Familienbuch von Völklingen wird er jedenfalls als am 16.05.1871 verstorben aufgeführt (3), was die Vermutung nahe legt, dass er verwundet nach Hause kam und dort im Mai 1871 an den Folgen dieser Verwundung verstorben ist. Das würde die Nennung seines Namens auf dem Denkmal für Gefallene erklären.

Zu dem zweiten auf dem Denkmal genannten Namen mit Bezug zu den Ereignissen im Sommer 1870 sei auf die anschließenden Ausführungen zum Denkmal in Fürstenhausen verwiesen.

 

Völklingen-Fürstenhausen     KARTE

Auf dem Hohberg im Völklinger Ortsteil Fürstenhausen befindet sich ein weiteres Denkmal, allerdings mit Bezug zu den Kämpfen im Vorfeld der »Schlacht bei Spichern« (52). Das Denkmal in Form eines Obelisken soll an den Beschuss von Völklingen durch die vier Geschütze einer französischen Artillerie-Batterie erinnern, die in diesem Bereich am Nachmittag des 2. August 1870 aufgefahren war. Insgesamt sollen etwa 30 Granaten von dieser Batterie nach Völklingen hinein verschossen worden sein, die jedoch keine Wirkung erzielten, da der größte Teil nicht explodierte. Die Beschießung war Teil eines Scheinangriffs, mit dem die französische Seite die Stärke der preußischen Truppen im Bereich Völklingen aufklären wollte.

Auf der Vorderseite des Denkmals ist eine gusseiserne Platte angebracht, die folgende Beschriftung trägt:

»Von diese Platze aus wurde am 2. August 1870 Völklingen durch französische Artillerie beschossen.«

Darunter trägt das Denkmal die Jahreszahl 1870. Auf der Rückseite des Obelisken ist eine weitere Tafel angebracht, die an einen am 6. August 1870 gefallenen Fürstenhausener erinnert, dessen Name auch auf dem Denkmal in der Kleinschen Anlage erscheint:

»Zum Andenken an den in Spichern am 6. August 1870 gefallenen Füsilier Fritz Wunn aus Fürstenhausen vom Füsilier-Regiment 40.«

Der Name wird aber weder in den offiziellen Verlustlisten genannt noch in der bei Heinrich Gisevius (4) abgedruckten Verlustliste! In der Verlustliste Nr. 11 (5) wird zwar ein am 6. August 1870 bei Spichern verwundeter Füsilier Wunn aufgeführt (6), der aber mit Vornamen Peter hieß und angeblich aus Dudweiler stammteein weiterer Wunn taucht in den Verlustlisten nicht auf. Allerdings ist in der namentlichen Verlustliste bei Heinrich Gisevius unter der laufenden Nummer 119 ein Peter Wünn aus Fürstenhausen verzeichnet, der Angehöriger der 2. Kompanie war und als vermisst geführt wird!

Auf dem Weg zum Denkmal stößt man wenige Meter vorher links am Weg auf einen Betonblock mit zwei Messingtafeln, die über die Geschichte des Denkmals und seine Restaurierungen informieren (53). Auf der auf der Oberseite angebrachten Tafel heißt es:

»Ungefähr 100 m von dieser Stelle am Wegekreuz nach Osten zu stand im Jahre 1870 eine alte Eiche. Von da aus beschossen im Kriege 1870/71 die Franzosen das Völklinger Krankenhaus (Bergmannskrankenhaus).
Im Jahre 1909-10 ging die alte Eiche ein. Als Ersatz für die Eiche und als Ehrenmal für die Gefallenen des Krieges 1870/71 erstellte der damalige Kriegerverein Fürstenhausen dieses Denkmal. Vereins- und Schulfeste fanden oft hier statt.
Über das Denkmal gingen zwei Weltkriege hinweg. Durch Witterungs- und Kriegseinflüsse wurde es so schwer beschädigt, dass es ganz zerfiel. Da sich keine Behörde um den Wiederaufbau bemühte, nahmen sich vier Naturfreunde seiner an. Der Unternehmer Richard Hafner sen. erbot sich, das Denkmal in seiner Werkstatt restaurieren zu lassen. Dabei blieb seine alte Form gewahrt.
Die Neumontage fand am 18. April, die Einweihung am Sonntag, dem 19. April 1953, statt.
Eine weitere Überholung mit zusätzlicher Ausbesserung der Wege und Neubepflanzung des Blumenbeetes wurde im Jahre 1981 durch die Kokerei Fürstenhausen vorgenommen.
Völklingen, den 8. August 1981«

Über eine weitere Restaurierung des Denkmals informiert die auf der Frontseite angebrachte Tafel:

»Das Denkmal wurde im Frühjahr 2007 von der Stadt Völklingen, dem Lions-Club Völklingen und dem Diakonischen Werk unter Bewahrung der historischen Substanz saniert und im Rahmen der Eröffnung des Lions-Wanderweges Völklingen-Forbach am 28. April 2007 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.«

 

1) S. 64
2) Das Hohenzollernsche Füsilier-Regiment Nr. 40 im Kriege 1870/71 gegen Frankreich, Berlin 1875, laufende Nummer 284, mit Geburtsort Winterbach

3) Barth, Ernst/Bungert, Hans-Peter: Die Einwohner von Völklingen, Band II · A-L, Saarbrücken 1995, S. 77
4) Das Hohenzollernsche Füsilier-Regiment Nr. 40 im Kriege 1870/71 gegen Frankreich, Berlin 1875
5) S. 63
6) von der 2. Kompanie, Füsilier-Regiment Nr. 40

 

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